AHV – Vorsorgen mit Sorgen

Genüge der Würde getan?

Die AHV ist eine Versicherung für ältere Menschen, die aus der Altersversorgung eine Rente beziehen, die allen ein «würdiges» Leben im Alter garantieren soll. Unter «würdig» darf man ein «existenzsicherndes» Leben verstehen. Hat die Politik und der Bund in der Vergangenheit wirklich genug hierfür getan oder Sorge getragen, ausser mit Ergänzungsleistungen das Schlimmste zu verhindern?

Schmerztablette

Ergänzungsleistungen als eine günstige Schmerztablette, welche die echte Krankheit nicht heilt und nur Schmerz lindert? Sollten wir nicht diese Krankheit bekämpfen, damit kommenden Generationen nicht von dieser belastet werden?

 

Vier Zahlen zur Anregung

  1. Die Schweizer Armutsgrenze 2022 belief sich auf CHF 2278.00 pro Monat für eine Einzelperson (inklusive Wohnungskosten und Krankenkassenprämie).

  2. Der Lebensbedarf für alleinstehende EL-Bezüger:innen 2022 belief sich auf CHF 2175.00 pro Monat.

  3. Die minimale Rente 2023 beläuft sich auf CHF 1225.00 und die maximale Rente auf CHF 2450.00.

  4. 2024 erhielten nur knapp 30% aller Rentenbezüger:innen eine Maximalrente. Die Zahl ist jährlich leicht zurückgehend, seit 2010.

Ein wenig ist nicht genug

Der Staat und die politischen Akteure der Regierung haben zu wenig getan, um die AHV-Renten laufend der wirtschaftlichen Realität anzupassen, u.a. mit dem Einbezug der angehenden Veränderungen in den anderen beiden Vorsorge-Säulen. Die kleine Anpassung der AHV, alle zwei Jahre, bewegt sich seit Jahren weg von der wirtschaftlichen Realität. Es fehlen immer noch für Hundertausende Kinder Kita-Plätze gemäss einer Studie vom 2023. Ohne Kita-Plätze fehlen Frauen als Arbeitskraft, als Finanzierungsträger für die Familie, aber auch als Beitragende der drei Säulen unseres Vorsorgesystems.

 

Faktenkarussell

Fakt I: In der Schweiz wird viel Freiwilligenarbeit geleistet. Da unbezahlt ist und nicht an die Arbeitsjahre in der AHV angerechnet wird.

Fakt II: Ohne Kinder keine Sicherung oder Sarrnierung der nächsten Generationen. Förderung der Familiengründung ohne Einbussen für die Familien im Sozialsystem sollte vom Staat mehr berücksichtigt werden.

Fakt III: Ü50 finden kaum neue Arbeitsplätze, Ü60 müssen sich immer öfter vorzeitig pensionieren lassen, da sie keine Arbeit mehr finden. Bei der Pensionskasse wird aber erst auf das Alter hin der höchste Prozentsatz der Abgabe mit 18% zwischen 55–65 Jahren sowie 15% zwischen 45–55 Jahren genommen. Heute steigt der Lohn nicht bei allen aufs Alter hin (ausser beim Staatspersonal) und ohne Arbeit, kann man so in den letzten Jahren auch nicht die einem berechnete PK erreichen, sowie ein 3a Konto ansparen können. Ein Umdenken ist nicht in Sicht.

Fakt IV: Wir zahlen dem Staat Steuern und Abgaben für alle unsere ersparten Leistungen der 3. Säulen, wenn wir die uns zustehenden Leistungen im Alter einfordern.


3 Säulen für Wenige

  • Bei der ersten Säule bekommen nur knapp 30% das Rentenmaximum ausbezahlt.

  • Bei der zweiten Säule profitieren nur die starke Einkommensgruppe von einer sichernden Pensionsauszahlung im Alter.

  • Bei der dritten Säule sind knapp über 50% der Schweizer in der unteren und mittleren Einkommensgruppe, welche kein oder kaum Geld auf ein 3a Sparkonto legen kann.
     

Wir Zahlen die Ausgaben unserer Regierung

Wir Schweizer Bürger:innen, also auch lebenden Bürgen:innen in der Schweiz, zahlen Steuern für unsere Zukunft und die des Landes. Daraus werden die fortwährende Ausgaben für ein gesundes Staats-, Sozial- wie Wirtschaftssystem und für die Gesundheit und Zukunft der in dem Staat lebenden Bürger:innen getätigt. Somit wäre es primär an der Zeit einmal alle Ausgaben, welche keinem dieser Zwecke dienen, neu zu überdenken. Und vielleicht würde so mehr Geld für unsere Schweizer Bürger:innen zur Verfügung stehen.